Eriba Triton 1974 – Arbeitstag Nummer 1: Jetzt wird ausgeräumt!

Wir wissen gar nicht, wie es dazu kam, das wir auf einmal eine Eriba haben. Auch nicht warum wir eine haben wollten. Es ist einfach passiert. Eines Abends bin ich mal wieder auf meinen Streifzügen durch Kleinanzeigen, in der Hoffnung, ein Schnäppchen zu finden. Was für ein Schnäppchen, keine Ahnung – irgendeins. Ich wollte ein Secma Fun 340 haben oder ein Roller oder ein MiniPC – eigentlich wollte ich nur shoppen. Hier beginnt die Geschichte unserer kleinen Leerkabine auf 2 Rädern, einer alten Eriba Triton die als Wohnzimmer hinter dem Bulli kommt.DSC_1923 (Warnung – jetzt gibt es eine lange Einleitung – sonst bis zu den Bildern scrollen) Ich fand bei meinen Streifzügen durch die Weiten der Kleinanzeigen durch Zufall eine Eriba Triton, ganz in der Nähe, für 870€. Natürlich steckt da Arbeit drin, das war mir klar. Aber ich wurde schwach und war begeistert. So gleich musste ich meinen Fund präsentieren – da er ja nur 20 Minuten fahrt entfernt steht. Eigentlich Ideal – obwohl die Bilder dürftig und die Beschreibung mau war. Ich konnte mit dem Eriba überzeugen und wir machten ein Termin.

Angekommen stellten wir erstmal fest, ok, der steht etwas veraltet und heruntergekommen da. Die Tür hängt schief, es riecht muffig. Warum hängt die Tür schief?
Keine Ahnung.
Der Besitzer hat etwas von sich erzählt, das er in seiner Freizeit alte Käfers aufbaut und jetzt ein Wohnwagen haben wollte. Ebenfalls erzählte er, dass es erst nach der Überführung zur hängenden Tür kam. Er habe ihn ungesehen gekauft, das Problem erkannt (viel Arbeit) und will Ihn nun sofort wieder loswerden.

Nach genauerer Begutachtung stellte ich fest, das in Fahrtrichtung rechts, die ganze Front schief ist. Weitere Inspektionen ergaben, dass der Hiflsrahmen gebrochen ist. Das Vierkant unter der Tür existiert nicht mehr, obwohl es im Inet heißt: das ist nicht Tragend.. Ist es wohl!

Ok, das war ein Reinfall. Wir haben überlegt, ob man was daraus machen konnte. Aber nein, hier war nichts mehr zu machen, der gesamte Hilfsrahmen war überall durchgefressen, der Boden weich, irgendein Vorbesitzer hat sich am Basteln versucht – anders kann man es nicht nennen…

Aber von der Eriba sind wir angefixt – abgeschreckt hat es uns nicht – es geht also weiter in der Geschichte.

Nach der Enttäuschung ging es weiter, hier mal einer, da mal einer,
dann einer der 20 Jahre in der Halle stand! JAU das klingt gut. Beschreibung ließt sich super und die Antworten auf unseren Fragen klangen auch Ideal. Die Bemalung ist extravagant – Donald Duck (definitiv ein Argument für mich) usw. Es ist eine Eriba PAN Familia, kleiner als die Triton, von der Größe als Wohnzimmer auch super. Der Boden soll gut sein, kein Schimmel und sonst auch dicht, Interieur bis auf Küchenzeile vollständig und gut erhalten. Wir also hin, voller guter Hoffnung – der Preis für 1300€ verrät auch, das hier viel Arbeit drin stecken wird. Wir kommen an – beim Öffnen der Tür stellen wir sofort den muffigen Duft fest. Puh. Wir steigen ein und der Boden gibt bedächtig nach – ok unter dem Teppich geschaut, ja ein Mosaik an Holzelementen – schade. Interieur wirkt wirklich super, fast wie neu! Also gehts auf Tauchstation:  Hilfsrahmen vollzählig – gut. Leider mit Durchrostungen, aber noch vorhanden – gut. Der zweite Boden ist durch – nein nicht gut, zu viel Arbeit. Vor allem muss man auch erst alles entfernen damit es losgehen kann. Ne!
Enttäuscht ging es nach Hause – 350km für die Katz…

Nich immer sind wir von der Eriba angefixt  – abschrecken scheint unmöglich.

Und nach ein paar Tagen gleich 4 Tritons, eine für 1800 komplett entkernt – Projektaufgabe, die andere in Bremen – leider schon verkauft (steht noch 3 Wochen später drin – Penner!) und eine für 3900€ mit Tüv aus 1995 und allem drum und dran – leider aber mit Rangierbeule und im charmanten Braun-Beige! Die letzte steht in Holland, beim TÜV angerufen wie aufwändig die Erstzulassung einer 1974iger PAN in Deutschland wäre – ziemlich gar nicht lt. Auskunft vom Prüfer.
Wir sind am überlegen, welche soll es nur werden, haben ja nun drei Stück zur Auswahl. Die holländische Eriba war aber nach kurzer Zeit wieder raus aus unseren Gedanken, da bei mehr Detailfotos Verfärbungen (Schwarz) am Schrank zu sehen war und auf diese Verfärbungen nicht eingegangen wurde.

Es wurde an beiden übrigen eine elendig lange Frageliste mit den Erfahrungen der vorhergegangenen verschickt. Für die 3900€ bekamen wir sofort eine Antwort – aber irgendwie war mir das zu viel Geld. Was wir nicht haben – zumindest dafür nicht.
TÜV bedeutet nichts und auch Liebhaberfahrzeuge können Gammel haben. Generell klang diese von der Beschreibung aber wirklich gut – nur der Parkrempler am Heck, der machte mir zum einen Gedanken und zum anderen war es halt das Geld. Für 3900€ wollen wir zu einem nicht basteln und zum anderen kein funktionierendes Fahrzeug auseinandernehmen um nach Schäden zu suchen. Zusätzlich hatte die Eriba das wunderschöne braun der 1990iger.

Wir haben die Hoffnung schon aufgegeben, das wir von den 1800€er eine Rückmeldung bekommen. Doch Sie kam, mit dem Hinweis, dass sich Übermorgen eine Interessent zum Anschauen gemeldet hat – ebenfalls die Entschuldigung das es so lange gedauert hat. Urlaub. F**k! So ein Misst.
Ich sah mich schon in Gedanken den teureren ansehen, doch dann, ein Tag später kam die meldung, dass die Besichtigung abgesagt wurde. STRIKE! Zumindest für mich.
Aber, klar ist, dass man sowas nicht alleine stemmen kann und ich habe meine Frau noch nicht ernsthaft gefragt, welche Eriba sie bevorzugen würde. Also tat ich es. Die Antwort war für mich überraschend. Ich musste gar nicht argumentieren, obwohl es zurecht gelegt wurde: Die für 1800€!

12 Stunden später saßen wir im Auto und waren auf den Weg in den Ruhrpott. Hier trafen wir auf einen freundlichen Verkäufer, eine richtig nette und sympathische Familie – selbst unser Hund durfte mit auf den Garten und den anderen Hunden vor Ort hüpfen. Die Besichtigung verflog wie im Flug – der Verkäufer erzählte auch warum er den Eriba aufgibt. Nicht weil es ein Fass ohne Boden ist, sondern weil er zu viele Projekte hat. (Die wir auch gesehen haben)
Er hat auch ein paar Arbeiten durchgeführt und auch ein paar Umbauten erledigt. Die Umbauten der Rücklichter fand ich super!

Fast 2 Stunden später waren wir auf den Heimweg, mit Eribareifen, ohne Eriba, aber mit Kaufvertrag nahe dem Wunschpreis.

Trotz Planung wie der neue Grundriss werden soll, Technik googlelei und Ideensammlung verging die Zeit nur langsam. Trotz Stress neue Reifen zu bekommen (Hier wird man von Reifen.com gnadenlos verarscht! Angeblich alles auf Lager – NÖ! Nicht ein Reifen – auf Beschwerde keine Reaktion, eigentlich illegal) Passende Reifen habe ich dann bei WM bestellt. Rote Kennzeichen organisieren und alles auf einen Tag zu terminen – die Woche ging nicht um. Eine wirklich lange Woche später war es soweit.

Wir sitzen im Mercedes Bums, es geht los, Richtung Ruhrpott. Radio teilte uns vor Abfahrt mit: Sperrung A1 – ja leck mich! Umweg und 20 Minuten Verzögerung sind wir bei der Eriba, wieder hat es eine Stunde gedauert.
Liegt zu einem daran, dass man mit dem lieben Verkäufer gut quatschen kann – wenn es ein Oldtimertreff gewesen wäre, hätte ich auf ein Bier eingeladen. Die Idylle wo gelebt wurde ist wirklich toll – und weil halt sympathisch auch wieder mal verquatscht. Gut, eine Stunde später hängt die Eriba an der Kupplung, dann gab es noch obligatorischen Familienbesuche.

Der Samstag ist also um, am Sonntag wird gearbeitet – nein, hat nicht geklappt, es regnet Bindfäden.
Heute ist nun Montag. Endlich können wir Anfangen, es war der erste Arbeitstag, die Eriba muss leergeräumt werden! Aktuell liegt hier Dämmmaterial und Einbauten quer übereinander, durchgeschüttelt (nicht gerührt) von der Fahrt.

DSC_1924


DSC_1927-2DSC_1926

Was mich mit am meisten freut ist die intakte Originalspüle und der klassische Wasserhahn, den brauch ich noch 2 Mal! Die Spüle ist – wie man sieht – auch nicht gerade klein. Einfach gut dimensioniert!

DSC_1928-2

Nach dem die Eriba leer war, war unser Vorgarten voll – überall stapelt sich Eriba. Meine liebe Frau befreit die Eriba den Staub von 10 Jahren (solange stand sie still)

DSC_1929

Eine weitere Stunde war die Eriba nun leer, endlich! Die Dämmung liegt noch drin, wird aber vermutlich auf dem Dachboden im Haus verwendet. Ebenfalls wird das Styropor von der Wand gerissen, auch wenn es schön verlegt ist. Leider ist es Styropor. Das hat in einem Fahrzeug nichts verloren. Nun kommt die Stunde der Wahrheit: Wird es passen? Was soll eigentlich passen, was ist es?

DSC_1931DSC_1932

Natürlich habe ich mir im Vorfeld gedanken gemacht, wie die Aufteilung wird und bin auf eine wohl bis jetzt einzigartige Idee gekommen, wie man eine Triton sinnvoll aufbauen kann. Vor allem auch mit Nasszelle. Ich habe mir die Originalgrundrisse von 1960 – 1996 angeschaut – generell gab es in allen Grundrissen gute Ideen aber ebenso auch immer Nachteile. Es soll eine Nasszelle geben, die originalen Aufbauten mit Nasszellen waren meist alle immer Verplant / Blöd oder sogar bescheuert! Einfach nicht optimal.

Aber, was auf der Skizze gut aussieht, muss auch im Original passen. Daher habe ich mir die Seitenwände vom alten Schrank geschnappt und passend gestellt. Passt wie es soll? Wird die Nasszelle an den favorisierten Ort passen? Damit steht und fällt der ganze Aufbau – und wie man sieht, es passt! Meine Skizze hat ziemlich gut gepasst! Es PASST, passend habe ich das Portapotti reingestellt. SUPER! Bild oben links: Die Sicht in die ‘Nasszelle’ von der Tür und Bild rechts die Sicht von dem Hinteren Bereich. Jetzt noch Grob die Küchenplatte hingestellt und schon sieht es vollständig aus – Urlaub?

DSC_1933

Und wie auf dem schlechten Bild zu erkennen, top! Es passt wirklich super. Ich bin zufrieden… Ja wie soll eigentlich der Schnitt werden?

Aufbau

Der Querschnitt: So soll der Aufbau werden

Fußbodenheizung

Fußbodenheizung ist in Planung

Unbenannt
Heizungsverlauf, Rohre, Umluftsystem.

Eine Antwort auf „Eriba Triton 1974 – Arbeitstag Nummer 1: Jetzt wird ausgeräumt!“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


The reCAPTCHA verification period has expired. Please reload the page.